Über die Ausstellung
Erstmals behandelt eine Sonderausstellung die Geschichte des Deutschen Hygiene-Museums in der DDR – von der frühen Nachkriegszeit bis zur Neuausrichtung des Hauses in den 1990er-Jahren. Im Zentrum steht dabei der ungewöhnliche Doppelcharakter des Museums: Als staatliches „Institut für Gesundheitserziehung“ war es nicht nur ein gut besuchtes Ausstellungshaus, sondern mit seinem „Institut für biologisch-medizinische Unterrichtsmittel“ auch eine Produktionsstätte für anatomische Modelle und andere Lehr- und Aufklärungsmittel. Die Ausstellung VEB MUSEUM bietet mit ihrer eindrucksvollen Inszenierung von historischen Objekten, Dokumenten, Kunstwerken und Zeitzeugeninterviews unterschiedlichen Erinnerungen und aktuellen Kontroversen eine Bühne und stellt auf diese Weise typische Vorstellungen vom Leben in der DDR zur Diskussion.
Netzwerke, Machtraum, Produktion und Klubhaus: Die vier Abteilungen der Ausstellung wurden aus zentralen Funktionsräumen des damaligen Produktionsbetriebs des Museums abgeleitet. Renommierte Bühnenbildner und Künstler haben dazu eine ganz eigene assoziative Bildsprache entwickelt. Der Ausstellungsrundgang gleicht so einer Werkbesichtigung.
Bildungsangebote für Schulen
Die Bildungs- und Vermittlungsangebote für Schülerinnen und Schüler ab Klasse 8 orientieren sich an den sächsischen Lehrplänen für die Fächer Geschichte, Ethik und Gemeinschaftskunde. Darüber hinaus laden die Angebote Jugendliche ab Klasse 8 dazu ein, offen und konstruktiv mit den manchmal vorhandenen Widersprüchen umzugehen, die sich zwischen familiären Überlieferungen und öffentlichen Erinnerungen an den SED-Staat auftun. Ziel ist es, am Beispiel der Institution Deutsches Hygiene-Museum zentrale Prinzipien des sozialistischen deutschen Staates anschaulich zu vermitteln und Aspekte des Arbeitslebens sowie der Freizeitgestaltung in der DDR und in den 1990er Jahren zu thematisieren. Anhand von historischen Objekten, anatomischen Modellen und Gesundheitskampagnen sowie Zeitzeugeninterviews und Kunstwerken hinterfragen wir die Beziehungen zwischen Individuum und Gesellschaft in der DDR. Dabei geht es immer auch um eine medienkritische Perspektive auf die Wirkungsmacht von Fakten, Bildern und Erinnerungen.
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