Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit

Das Deutsche Hygiene-Museum verhandelt aus unterschiedlichen Perspektiven die Frage „Wie wollen wir leben?“ und stellt so die Herausforderungen einer sich global verändernden Gesellschaft zur Diskussion. Als „Museum vom Menschen“ sieht es sich darum auch verpflichtet, den Klimawandel und Fragen der Ökologie und Nachhaltigkeit zu thematisieren – in seinen Ausstellungen, in der Vermittlungsarbeit und in seinem Veranstaltungsprogramm, aber auch im Betrieb der Institution selbst.


Was schon erreicht wurde

Ökologische Fragestellungen haben bereits in zahlreichen Sonderausstellungen der vergangenen Jahre eine Rolle gespielt. Zu nennen wären hier „2 Grad. Das Wetter, der Mensch und sein Klima“ (2008/09), „Shine on me. Wir und die Sonne“ (2018/19), „Fast Fashion“ (2015/16), „Von Pflanzen und Menschen. Streifzüge über den grünen Planeten“ (2019/20) oder zuletzt „Future Food. Essen für die Welt von morgen“ (2020/21). 

Die Bildungs- und Vermittlungsarbeit am DHMD wird im Kontext einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BnE) entwickelt, wie sie seit 2019 auch in der „Sächsischen Landesstrategie BnE“ eingefordert wird. Vielfältige handlungsorientierte und lebensweltbezogene Formate ermöglichen das Kennenlernen anderer Perspektiven, die Reflexion eigenen Handelns sowie die kritische Auseinandersetzung mit kulturellen Werten und gesellschaftlichen Herausforderungen. Dabei geht es um die Auseinandersetzung mit der eigenen Rolle in Umwelt und Gesellschaft sowie um die Förderung von Teilhabe und Mitgestaltung. 

Ökologische Themen haben auch innerhalb des Veranstaltungsprogramms einen festen Platz. Hier wäre beispielhaft die Diskussionsreihe „Zurück oder Zukunft“ zu nennen, in der sich das DHMD in Kooperation mit anderen Partnerorganisationen seit 2018 mit Fragen der Nachhaltigkeit auf unterschiedlichen Gebieten einer innovativen Stadtentwicklung auseinandersetzt.

Auch im und am denkmalgeschützten Museumsgebäude werden ökologische Aspekte beachtet. So wurde im Rahmen der Generalsanierung (2001 bis 2008) für die sichere Unterbringung der Sammlungsobjekte ein Bauteil mit einem Niedrigenergiedepot errichtet; die Klimatisierung der Ausstellungsräume des Museums erfolgt seither umweltfreundlich mit kühlendem Grundwasser. 

Die im Museum eingesetzten Leuchtmittel werden sukzessive auf energieeffiziente LED-Technik umgerüstet. Das Dach des Kopfbaus Süd wird seit über 15 Jahren dem Betreiber einer Photovoltaikanlage zur Verfügung gestellt. 

Auf dem Vorplatz des Museums wurde vor dem Café-Bereich in Kooperation mit dem Umweltzentrum Dresden ein Garten angelegt, der aus recycelten Transportkisten besteht, die mit alten Nutzpflanzen bepflanzt wurden. Im Museumsgarten selbst betreut schon seit einigen Jahren ein Imker mehrere Bienenvölker, deren Honig im Museumsshop erworben werden kann.

Im Ausstellungsbau achtet das DHMD darauf, dass möglichst viele Medien und Materialien in anderen Projekten nachgenutzt werden. So konnten große Teile der Metallregal-Architektur der 4. Sächsischen Landesausstellung „Boom. 500 Jahre Industriekultur in Sachsen“ in den Werkstätten des Museums und in der Sonderausstellung „Künstliche Intelligenz. Maschinen – Lernen - Menschheitsträume“ wiederverwendet werden.

Als weiterer Beitrag wäre zu erwähnen, dass die Produktion der Printmaterialien des Museums schrittweise auf den Einsatz zertifizierter Druckprozesse unter Verwendung von Umweltschutzpapieren umgestellt werden wird.


Ausblick 

Bereits 2020 wurden zahlreiche Gespräche mit anderen Häusern zum Thema Nachhaltigkeit im modernen Museumsbetrieb geführt. Mitarbeiter:innen des DHMD haben beispielsweise an der AG „Klimaschutz und Nachhaltigkeit in Museen“ des Deutschen Museumsbundes teilgenommen. Ein solcher Erfahrungsaustausch soll künftig durch die Vernetzung mit verschiedenen Dresdner Institutionen intensiviert werden.

2022 hat das DHMD die Dresdner Charta für Nachhaltigkeit im Kultursektor unterzeichnet und sich damit zu weiterreichenden Maßnahmen verpflichtet. Der Anspruch besteht darin, den CO₂-Ausstoß des eigenen Betriebs zu reduzieren und Perspektiven für eine klimagerechte Zukunft zu entwickeln. Auf der Basis einer Bestandsanalyse und der anschließenden Priorisierung der relevanten Problemfelder soll ein Maßnahmenkatalog für die Ausstellungstätigkeit und den Museumsbetrieb entstehen, auf dessen Basis auch eine Klimabilanzierung vorgenommen werden kann. Über die zukünftigen Entwicklungen auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit soll an dieser Stelle weiter berichtet werden.