Sechs Wachsmodelle von verschiedenen Augenkrankheiten.

Körperwissen

Ausgewählte Spezialsammlungen / Konvolute

Ein braun-monochromes Bild. Ein Mann in Bademantel sitzt in einem Sessel, das linke Bein hat er auf der Armlehne und in der linken Hand hält er ein Kondom. Hinter ihm sitzt eine Frau mit langen offenen Haaren. Beide schauen einen direkt an.

Mann und Frau mit Kondom, Plakat von Rob Scholtes, 1993

Inv. Nr. 2004/383

INTERNATIONALE AIDS-PLAKATSAMMLUNG

Mitte der 1980er Jahre forderte der HI-Virus weltweit ein bis dahin unvorstellbare Auseinandersetzung mit Tabuthemen wie Homosexualität oder dem Gebrauch von Kondomen. Es ging um eine angemessene Kommunikation über eine unheilbare, tödliche Infektionskrankheit, um Sexualität, Ängste und Sterben – und um die Vermeidung einer Massenpanik und der damit einhergehenden Ausgrenzung Betroffener. Zur Bewältigung dieser Herausforderungen wurde das Plakat als zentrales Aufklärungsmedium gewählt: AIDS-Plakate mit ihren Text- und Bildbotschaften sind seit Jahrzehnten im urbanen Raum präsent. Es sind Zeitdokumente mit hohem Auswertungspotenzial. Die AIDS-Plakatsammlung des Museums ist aus diesem Grund international ausgerichtet und umfasst aktuell etwa 10.000 Plakate aus 147 Ländern, die den gesamten Kampagnenzeitraum repräsentieren und ständig erweitert werden.

 

Forschungsprojekt

Die Bildsprache von ausgewählten Plakaten wurde 2013/2014 im Rahmen eines Forschungsprojektes untersucht.
AIDS als globales Medienereignis. Plakate und ihre Bildsprache im internationalen Vergleich
ZUM FORSCHUNGSPROJEKT

 

Sonderausstellung

Die Ergebnisse dieses Froschungsprojektes gingen 2015/2016 in eine Sonderausstellung mit Begleitpublikation ein.
AIDS. Nach einer wahren Begebenheit
ZUR SONDERAUSSTELLUNG
ZU DEN PUBLIKATIONEN

 

Objekt-Recherche

Datenfeld "Konvolut": Internationale Aidsplakatsammlung
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Förderung

2020 konnte das Deutsche Hygiene-Museum dank der Unterstützung durch die Sächsische Landesstelle für Museumswesen weitere 371 internationale AIDS-Plakate ankaufen. Der Ankauf wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushalts.

Ein Wachsmodell eines Schwertschluckers mit offengelegtem Torso.

Der Schwertschlucker, Anatomisches Wachsmodell von Rudolph Pohl

Inv. Nr. 2010/1165

Sammlung Anatomisches Panoptikum

Mit Unterstützung der Kulturstiftung der Länder und seines Freundeskreises hat das Museum im Jahr 2009 einen repräsentativen Teil einer historischen Jahrmarktsschau mit Modellen zur Anatomie des Menschen - darunter auch ein Modell „Gläserner Mann“ aus dem Jahre 1935 – sowie Moulagen, Lehrtafeln und Präparaten erworben. Zentral für das Panoptikum sind die mehr als 200 Körpermodelle aus Wachs, die mit ihren raffinierten Körperinszenierungen, ihren spektakulären Blicken auf und in den menschlichen Körper seit Ende des 19. Jahrhunderts sowohl das Bedürfnis nach Vermittlung medizinisch-naturwissenschaftlicher Erkenntnisse als auch dem Wunsch nach Unterhaltung bedienten.

Das Museum war auf diesen sehr seltenen Objektbestand durch einen am 22. Juni 2007 in den Dresdner Neuesten Nachrichten erschienenen Artikel der Journalistin Heidrun Hannusch aufmerksam geworden, die über die Dresdner Wurzeln dieses Panoptikums und über die Verkaufsabsichten seiner damaligen Besitzer berichtet hatte. Zum Sammlungskonvolut zählen auch ergänzende Objekte zur Geschichte dieses Panoptikums wie Fotografien, Plakate, Kataloge, Bücher, Postkarten und Briefe.
Dieses Konvolut bildete den zentralen Objektbestand für die Sonderausstellung "Blicke! Körper! Sensationen! ", die 2014/15 zu sehen war.

 

Sonderausstellung
Blicke! Körper! Sensationen! Ein anatomisches Wachskabinett und die Kunst
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Ausstellungspublikation
Blicke! Körper! Sensationen! Ein anatomisches Wachskabinett und die Kunst
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Objekt-Recherche
Datenfeld "Konvolut": Sammlung Anatomisches Panoptikum
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SAMMLUNG GESUNDHEITSFILME

Diese Spezialsammlung umfasst Aufklärungsfilme und Gesundheitsspots, die vorrangig zwischen 1915 und 1990 entstanden sind und größtenteils vom Deutschen Hygiene-Museum in Auftrag gegeben wurden. Die meisten der Filme stammen aus der DDR und wurden in den DEFA-Studios produziert. Klassiker wie "Krebs" aus dem Jahre 1930 oder "Mann und Frau intim" aus dem Jahre 1984 gehören ebenso dazu wie Gesundheitsspots aus der Werbesendung „Tausend Tele-Tips“ im Fernsehen der DDR.

Die Filme bilden die vermutlich umfangreichste, wenn auch nicht vollständige Sammlung zum institutionellen Gesundheitsfilm in der DDR. Mit Abschluss des in den Jahren 2007/2008 durchgeführten Projekts "DEFA-Gesundheitsfilme als wichtige Quelle deutscher Geschichte. Sicherung und Erschließung des Filmbestands des Deutschen Hygiene-Museums Dresden" (in Kooperation mit dem Bundesarchiv-Filmarchiv Berlin unter Förderung der DEFA-Stiftung und der Sächsischen Landesstelle für Museumswesen) sind u.a. ausführliche Filmografien, Verweise auf Beteiligte, Auftraggeber und Entstehungshintergründe dokumentiert und online abrufbar. Die wissenschaftliche Erschließung und die Filmbeschreibungen wurden von Uta Schwarz (Köln) geleistet. Digitalisiert liegen die Filme sowohl im Deutschen Hygiene-Museum als auch im Bundesarchiv-Filmarchiv für Nutzer bereit.


Publikation
Kamera! Licht! Aktion! Filme über Körper und Gesundheit 1915 bis 1990
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Objekt-Recherche
Datenfeld "Objektbezeichnung": Film
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