Weitere Ausstellungsorte
Museum Brot und Kunst, Ulm // 7. Oktober 2021 bis 27. Februar 2022
Museum Industriekultur Osnabrück // 24. April bis 13. November 2022
Museum Arbeitswelt, Steyr (Österreich) // 17. Februar 2023 bis 31. Juli 2024
Stellen Sie sich einen Restaurantbesuch im Jahr 2050 vor. Was wird auf Ihrem Teller liegen – das gute alte Schnitzel, ein Gemüse-Burger oder Fleisch, das im Labor gezüchtet wurde? Oder wird Ihr Teller leer bleiben, weil eine auf zehn Milliarden Menschen angewachsene Weltbevölkerung schlicht nicht mehr satt zu bekommen ist?
Die Ausstellung Future Food. Essen für die Welt von morgen konfrontiert Sie mit einer der größten Herausforderungen unserer Zeit. In drei Kapiteln folgen Sie dem Weg unserer Lebensmittel vom Stall oder Feld bis auf den Tisch. Es geht um Themen wie globale Verteilungsgerechtigkeit, um vegetarische Ernährung oder die Macht der großen Lebensmittelkonzerne. Und natürlich geht es um das Essen als Erlebnis voller Genuss, das Identität und Gemeinschaft stiftet.
Die Ausstellung zeigt, dass die Zukunft der Welternährung von politischen Weichenstellungen, aber auch von persönlichen Entscheidungen abhängen wird. Neben musealen Exponaten präsentiert Future Food interaktive Medien, Videoinstallationen, wissenschaftliche Prototypen sowie künstlerische Positionen. Nützliches Faktenwissen vermittelt die Ausstellung in anschaulichen Wandgrafiken.
Historische Dokumente und Objekte erzählen von Ideen, die ihrer Zeit weit voraus waren, und von solchen, die an den Gesetzen des Markts und den Gewohnheiten der Konsument*innen scheiterten. Bei Ihrem Rundgang durch ein Gewächshaus, ein Logistikzentrum, einen Supermarkt und an einer Festtafel können Sie sich die Frage stellen:
Werden WIR es künftig besser machen?
Kosuke Araki, Christian Cordes, Markéta Dolejšová, Wojtek Doroszuk, Ute Freitag, Kasia Fudakowski, Zuzana Gombošová, Andreas Greiner, Jinhyun Jeon, NEFF & Reiko Kaneko, Marissa Keating, Ana Lira, Julian Lechner, Laura López, Izumi Miyazaki, Haley Morris-Cafiero, Neozoon, Ingrid Pollard, Stephanie De Rouge, Giulia Soldati, Carolin Schulze, Silvio Tinello, Taryn Simon, Michael Zee
Die Ausstellung lädt zum Sehen, Fühlen, Hören und Mitmachen ein. Sie bietet wichtige Informationen in Englisch, Einfacher Sprache, Deutscher Gebärdensprache sowie Tastobjekte mit Audiodeskription.
Bildergalerie: Die Ausstellung in Ulm
Fotos: B. Friese
Was werden wir in Zukunft essen? Und wie werden wir es produzieren? Das sind drängende Fragen, denn die Ressourcen schwinden, die Artenvielfalt ist gefährdet und durch den Klimawandel drohen ernstzunehmende Konsequenzen. Wissenschaft und Praxis reagieren auf solche Herausforderungen. Viele der Ansichten und Vorschläge für eine Zukunft der Lebensmittelproduktion sind jedoch grundverschieden. Spitzentechnologie und spezialisiertes Wissen scheinen dabei einem ganzheitlichen Denken und Forderungen nach mehr Naturnähe gegenüberzustehen. Welche Chancen und Risiken hängen mit den Zukunftsvisionen von heute zusammen? Und welche Rolle spielen dabei Mensch und Natur?
ALTERNATIVE WIRTSCHAFTSMODELLE
Der Weg von Lebensmitteln in den Supermarkt ist lang und etappenreich. Nur wenige Großkonzerne dominieren dabei Produktion, Verarbeitung und Einzelhandel. Weltweit können kleine Betriebe mit den Preisen der Global Player kaum konkurrieren. Zudem verstärken Börsenspekulationen mit Rohstoffen die Schwankungen der Marktpreise. Im globalen Süden trägt der einseitig beherrschte Weltmarkt zur Zerstörung von Ökosystemen und Lebensgrundlagen bei. Die Beschäftigung mit diesen Zuständen und den vielfältigen Ursachen des Klimawandels führt dazu, dass zahlreiche Menschen unser gesamtes Wirtschaftssystem infrage stellen. Wie ist ein Handel mit Nahrung möglich, der weltweit auf Nachhaltigkeit und Fairness baut?
Ausstellungsabteilung "Handeln" gefördert durch
ERNÄHRUNGSKRITERIEN:
Essen ist heute ein hart umkämpftes Feld. Zahllose Entscheidungen sind zu treffen, die gegen die Meinungen und Handlungen anderer verteidigt werden müssen. Wonach wähle ich meine Lebensmittel aus? Was bedeutet das für mich und für andere? Warum liegen Wunsch und Wirklichkeit oft so weit auseinander, wenn es darum geht, was wir in den Einkaufswagen legen? Dort, wo die meisten Menschen genug zu essen haben, werden aus Ernährungsentscheidungen Ernährungsstile. Ihre Spanne reicht von Lifestyle und digitalen Esskulturen bis hin zu Bewegungen, die sich mit der Wahl ihrer Lebensmittel für Tierwohl und Klimaschutz einsetzen. Lässt sich mit dem Essen von heute die Welt von morgen gestalten?
Jede Festtafel stiftet eine Beziehung zwischen Menschen. „Sich an einen Tisch zu setzen“ bedeutet auch, unterschiedliche Meinungen gegeneinander abzuwägen. Und das ist bei wenigen Themen so notwendig wie bei dem individuell und gesellschaftlich wichtigen Essen. Sollten Technik und Nachhaltigkeit in der Lebensmittelproduktion künftig Hand in Hand gehen? Wird tier- und umweltfreundlich erzeugte Nahrung einmal für alle erschwinglich sein? Das Gastmahl, zu dem wir Sie alle einladen, kann nicht verspeist werden. Doch veranschaulicht es die Zusammenhänge und die Widersprüchlichkeiten aktuell diskutierter Visionen eines Essens für die Welt von morgen. Welche Zukunft ist für Sie tatsächlich genießbar?
Kuratorin und Projektleitung: Dr. Viktoria Krason
Wissenschaftliche Mitarbeit: Dr. Anna-Lisa Dieter
Wissenschaftlich-kuratorische Assistenz: Bettina Beer, Linnéa Richter
Volontärin: Maria Matthes
Ausstellungsgestaltung: Groenlandbasel Architektur und Ausstellungen, Basel; Bernhard Schweizer; Matthias Schnegg, Salome Rätz; Anna Zaugg
Ausstellungsgrafik, Plakat & Flyer: Little Adén Design & Strategy, Berlin
Medienplanung und -umsetzung aufwändiger Installationen: +lab, Halle
Bauleitung: Jürgen Zehnpfennig, Berlin
Wir danken unserem wissenschaftlichen Beratergremium, unseren Berater*innen im Bereich Inklusion, der Fokusgruppe Ausstellungskonzept, der Projektgruppe „Rezepte für die Welt von morgen“, den wissenschaftlichen Hilfskräften, Medien- und Objektproduzent*innen, Übersetzer*innen, Mitarbeiter*innen aus den DHMD-Werkstätten und allen weiteren beteiligten Kolleg*innen des Deutschen Hygiene-Museums.
Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes.
Förderer der Vermittlungsangebote
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