Stadtgesellschaft

Das Deutsche Hygiene-Museum und die Stadtgesellschaft

Schwerpunkte der zukünftigen Entwicklung des Deutschen Hygiene-Museums sind die Bereiche Programm, Personal und Publikum. Unser Ziel ist es, ein Museum für möglichst viele Besucher:innengruppen zu werden. Wir orientieren uns bei dieser Öffnung des Museums insbesondere an den Interessen und Bedürfnissen von Menschen mit unterschiedlichen sozialen Hintergründen und migrantischen Erfahrungen.

Dank der Förderung im Programm „360° - Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft“ der Kulturstiftung des Bundes wurde 2018 eine Stelle für „Diversitätsmanagement“ besetzt. Seitdem befindet sich das Museum in einem ständigen Veränderungsprozess („Change-Management“). Dabei wurden neue Veranstaltungsformate und Projekte entwickelt, in denen sich Interessierte aktiv an der sich verändernden Arbeitsweise des Museums beteiligen können.

Publikum

Community-Werkstatt

Aufbauend auf die Ergebnisse einer Nicht-Besucher:innen-Studie entstand 2021 die sogenannte „Community-Werkstatt“. Sie bietet unterschiedliche Möglichkeiten für den Austausch zwischen den migrantischen Communitys in Dresden und dem Hygiene-Museum. Die Community-Werkstatt trifft sich mindestens zweimal im Jahr und entwickelt gemeinsam mit Mitarbeiter:innen aus den Bereichen Ausstellung, Bildung, Sammlung, Veranstaltungen und Kommunikation eigene Projekte. In der Regel beziehen sie sich inhaltlich auf größere Programmpunkte des Museums wie z. B. Sonderausstellungen oder Familientage.

An den regelmäßigen Treffen nehmen jeweils bis zu 20 Personen aus migrantischen Vereinen und Organisationen teil, deren Engagement und zeitlicher Aufwand vom Museum vergütet wird. In der bisherigen Zusammenarbeit hat sich gezeigt, dass Themen- und Ergebnisoffenheit zentral sind für den Erfolg der gemeinsam geplanten und durchgeführten Projekte.

Die Community-Werkstatt beteiligt sich an unterschiedlichen Aktivitäten des Museums und bringt eigene Ideen und neue Sichtweisen zu den von ihr behandelten Themen ein. Die um gesetzten Maßnahmen werden auch für das allgemeine Publikum sichtbar und erfahrbar: So wurden bereits interaktive Stationen für Sonderausstellungen entwickelt, in denen teilweise auch Objekte, Geschichten oder Interviews von Teilnehmenden der Community Werkstatt zu sehen waren. Populäre Publikumsformate wie die Familiensonntage wurden gemeinsam gestaltet, und in einzelnen Ausstellungen boten Teilnehmende Führungen in Fremdsprachen an.

Darüber hinaus stellt das Museum den teilnehmenden Organisationen auch Räumlichkeiten oder Öffentlichkeitsarbeit für ihre eigenen Aktivitäten zur Verfügung, z. B. für das Projekt „Dresdner Migrationsgeschichten“ des Ausländerrates Dresden e.V..

HY! – Der Community-Raum im Deutschen Hygiene-Museum

Von der Community-Werkstatt und anderen Organisationen der Stadtgesellschaft wurde der Wunsch geäußert, das Museum noch stärker als einen Ort der Begegnung und des Austauschs auszubauen.

Mit dem Community-Raum HY! ist jetzt im Zentrum des Museumsgebäudes eine neue Möglichkeit für gemeinsame oder selbst organisierte Aktivitäten von Dresdner Vereinen oder Communitys entstanden.

2025 startet zunächst eine Pilotphase, in der unsere Partner:innen ihre eigenen Veranstaltungen im HY! durchführen oder gemeinsame Formate mit dem Museum entwickeln werden. Ab dem Jahr 2026 soll das HY! dann auch für weitere Initiativen der Stadtgesellschaft geöffnet werden.

Hy! – was heißt das eigentlich?

Der Name „Hy!“ für unseren Community-Raum bezieht sich zunächst auf die beiden Anfangsbuchstaben des Hygiene-Museums. Und dann ist er eine etwas andere Schreibweise für die international gebräuchliche und darum in vielen Sprachen verständliche Begrüßungsform „Hi!“ Also: Herzlich willkommen im Hy!

Programm

Teilaspekte der Sonderausstellung "VEB Museum. Das Deutsche Hygiene-Museum in der DDR" (2024) wurde in Kooperation mit der Community-Werkstatt geplant. Teilnehmende und internationale Zeitzeug:innen feierten diese Zusammenarbeit mit ihren Freund:innen und Familien in der gemeinsamen Abschlussveranstaltung „Erlebte Ausstellung – Geschichten, Erinnerungen und Miteinander“. (Foto: Anja Schneider)
In sechs Erzählsalons (2022) kamen Menschen mit unterschiedlichen Biografien zusammen, um den Zuhörenden ihre persönlichen Geschichten zu erzählen und sich mit ihnen über ihre Lebenserfahrungen auszutauschen. (Foto: Oliver Killig)
Das Museum verloste 2021 zehn Abendessen für eine jeweils zehnköpfige Tischgesellschaft. Einzige Voraussetzungen für die Teilnahme am Dinner for Ten: Die Personen durften sich nicht bereits kennen und sollten als Gruppe mindestens drei unterschiedliche Muttersprachen beherrschen. (Foto: Oliver Killig)
In der Gesprächsreihe "Face to Face. Neue Literatur aus Deutschland" (2018) begegneten sich je zwei Autor:innen mit eigener oder familiärer Migrationsgeschichte, um aus ihren Werken zu lesen und ohne Moderation über ihre Schreibpraxis zu reflektieren. Im Bild Sharon Dodua Otoo (links) und Olivia Wenzel am 9. Januar 2019 (Foto: David Brandt).
Facts and Fiction: Popfeministischer Stammtisch, 2019 (Foto: Oliver Killig)
Voguing Ball, 28. September 2019 (Fotos: Kooné Photography) // Ein Projekt von House of Saint Laurent und dem Deutschen Hygiene-Museum in Kooperation mit Aids-Hilfe Dresden e. V., TOLERAVE e. V. und den Schwestern der Perpetuellen Indulgenz im Rahmen der 29. Interkulturellen Tage Dresden
Im Rahmen des Outreach-Projekts "Growing Together" veranstalteten wir - begleitend zur Sonderausstellung "Von Pflanzen und Menschen" (2019) - Workshops mit Menschen unterschiedlicher Herkunft in den Dresdner Stadtgärten. (Foto: Oliver Killig)
Teilaspekte der Sonderausstellung "VEB Museum. Das Deutsche Hygiene-Museum in der DDR" (2024) wurde in Kooperation mit der Community-Werkstatt geplant. Teilnehmende und internationale Zeitzeug:innen feierten diese Zusammenarbeit mit ihren Freund:innen und Familien in der gemeinsamen Abschlussveranstaltung „Erlebte Ausstellung – Geschichten, Erinnerungen und Miteinander“. (Foto: Anja Schneider)
In sechs Erzählsalons (2022) kamen Menschen mit unterschiedlichen Biografien zusammen, um den Zuhörenden ihre persönlichen Geschichten zu erzählen und sich mit ihnen über ihre Lebenserfahrungen auszutauschen. (Foto: Oliver Killig)
Das Museum verloste 2021 zehn Abendessen für eine jeweils zehnköpfige Tischgesellschaft. Einzige Voraussetzungen für die Teilnahme am Dinner for Ten: Die Personen durften sich nicht bereits kennen und sollten als Gruppe mindestens drei unterschiedliche Muttersprachen beherrschen. (Foto: Oliver Killig)
In der Gesprächsreihe "Face to Face. Neue Literatur aus Deutschland" (2018) begegneten sich je zwei Autor:innen mit eigener oder familiärer Migrationsgeschichte, um aus ihren Werken zu lesen und ohne Moderation über ihre Schreibpraxis zu reflektieren. Im Bild Sharon Dodua Otoo (links) und Olivia Wenzel am 9. Januar 2019 (Foto: David Brandt).
Facts and Fiction: Popfeministischer Stammtisch, 2019 (Foto: Oliver Killig)
Voguing Ball, 28. September 2019 (Fotos: Kooné Photography) // Ein Projekt von House of Saint Laurent und dem Deutschen Hygiene-Museum in Kooperation mit Aids-Hilfe Dresden e. V., TOLERAVE e. V. und den Schwestern der Perpetuellen Indulgenz im Rahmen der 29. Interkulturellen Tage Dresden
Im Rahmen des Outreach-Projekts "Growing Together" veranstalteten wir - begleitend zur Sonderausstellung "Von Pflanzen und Menschen" (2019) - Workshops mit Menschen unterschiedlicher Herkunft in den Dresdner Stadtgärten. (Foto: Oliver Killig)

Kooperationen

#WOD - Inititative weltoffenes Dresden

Das Deutsche Hygiene-Museum engagiert sich in der Initiative #WOD - einer Vereinigung, in der Dresdner Kulturschaffende Haltung beziehen: Gegen populistische und demokratiefeindliche Strömungen - für Toleranz, Vielfalt und Respekt.

Details

Dresden is(s)t bunt

Beim interkulturellen Gastmahl „Dresden is(s)t bunt" sind Dresdner:innen aus aller Welt alljährlich zum Essen und Plaudern eingeladen. Das Hygiene-Museum beteiligt sich regelmäßig mit eigenen kulinarischen und kulturellen Beiträgen beim Gastmahl.

Details

Förderer

Gefördert im Programm 360 Grad – Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft