DAS WISSEN DER KURATOREN
Symposium
16. Oktober 2015, Freitag
PROTAGONISTINNEN UND PROTAGONISTEN
Bodo-Michael Baumunk, Freier Ausstellungsmacher
Dr. Ralf Beil, Direktor, Kunstmuseum Wolfsburg
Ellen Blumenstein, Chefkuratorin, KW Institute for Contemporary Art, Berlin
Dr. Rose-Maria Gropp, Ressortleiterin Kunstmarkt der Frankfurter Allgemeinen Zeitung
Dr. Daniel Tyradellis, Philosoph und freier Kurator
Prof. Klaus Vogel, Direktor, Deutsches Hygiene-Museum Dresden
Matthias Wagner K, Direktor, Museum Angewandte Kunst, Frankfurt am Main
Zum Symposium Das Wissen der Kuratoren sind sieben Protagonistinnen und Protagonisten verschiedener Ausstellungs- und Museumstypen eingeladen, die sehr unterschiedliche Expertisen und Hintergründe in ihre Arbeit einbringen. Alle Protagonisten bewegen sich auf jeweils eigene Weisen an den Grenzen des klassischen Kuratierens und seiner Kritik.
Nach welchen Kriterien wählt man ein Thema? Wie geht man vor, um dieses für den Ausstellungsraum zu erschließen? Welchen Anteil haben dabei wissenschaftliche, raumästhetische oder pädagogische Perspektiven? Wie versteht man die Rolle der Kuratorin oder Kurators als Bindeglied zwischen Museum und Besucher, Künstler und Kunstwerk, Wissenschaft und Szenografie, Forscher und Pädagoge? Welche praktischen Probleme gibt es in den verschiedenen Ausstellungshäusern? Wie können der museale Raum und seine Möglichkeiten neu gedacht werden?
In einer offenen Gesprächssituation werden die Protagonisten Beispiele aus ihrer eigenen kuratorischen Praxis präsentieren und zur Diskussion stellen, an der sich auch die Teilnehmer des Symposiums beteiligen können. Ausgehend von halbstündlich wechselnden Leitfragen wird es während des Symposiums darum gehen, ein Bewusstsein für die Unterschiedlichkeit dieser Ansätze und für die dahinter liegenden Gründe zu gewinnen.
Im Gespräch sollen folgenden Themenfelder angesprochen werden:
- die Aufgaben der Museen im Verbund der anderen Bildungs- und Kulturinstitutionen
- die Notwendigkeit und Hinderlichkeit von musealen Genres
- Das Für und Wider einer starken oder schwachen kuratorischen Handschrift
- die Desiderate und die spezifische Gemengelage unterschiedlichsten Wissens und Erfahrungen, die es braucht, um eine Ausstellung zu denken.
PROGRAMM
10:00 Uhr
Einführung I
Suchbewegung. Einige Gedanken zum Kuratieren nach 25 Jahren Sonderausstellungen im Deutschen Hygiene - Museum
Klaus Vogel, Direktor des Deutschen Hygiene-Museums
Einführung II
Ausstellen als Wissenschaft
Daniel Tyradellis, Philosoph und Kurator
10:30 -11:15 Uhr
Wissen – welches Wissen?
Impulsstatement: Ralf Beil
Woraus speist sich das Wissen des Kurators, worin besteht es?
Zeigt man nur die Früchte seines Wissens, oder kann auch der Weg dahin Teil des Ausstellens sein?
Inwiefern unterscheidet sich kuratorisches von anderen Formen des Wissens?
11:15 -12:00 Uhr
Der Besucher – welcher Besucher?
Impulsstatement: Matthias Wagner K
Welches Bild macht man sich vom Besucher?
Was versteht man unter seinem Zielpublikum?
Das Zeigen zeigen: ironisches und reflexives Ausstellen
12:00 - 14:00 Uhr
Mittagessen
Führung durch die Ausstellung „Freundschaft. Die Ausstellung über das, was uns verbindet“
14:00 – 15:00 Uhr
Vermittlung – welche Vermittlung?
Impulsstatement: Ellen Blumenstein
Der Kurator und die (Museums-)Pädagogik
Welche Rolle spielt die Betextung von Exponaten?
Was sind die Ziele einer Ausstellung?
15:00 – 16:00 Uhr
Aura – welche Aura?
Impulsstatement: Bodo Michael Baumunk
Inwiefern unterscheidet sich das Ausstellen von Kunstwerken und anderen Exponaten, Objekte oder Dinge voneinander?
Ist die Kunstausstellung die Königin der Ausstellungen?
Welche Möglichkeiten gibt es, unterschiedliche Ausstellungstypen miteinander zu verbinden? Was sind die Vorteile, was sind die Nachteile?
16:00 – 17:00 Uhr
Die Kritik – welche Kritik?
Impulsstatement: Rose-Maria Gropp
Was sind die Kriterien zur Bewertung einer Ausstellung?
Was wird als kuratorische Leistung wahrgenommen?
Welche Rolle spielt das Kollegenurteil? Welchen Einfluss haben Geldgeber, Traditionen und Märkte auf die kuratorische Praxis?