Lange Nacht der falschen Wahrheit Theater, Séancen, Radioballett & uvm.

02. Sep 2022

19 Uhr - Open End

Das passiert in der "Langen Nacht"...

Online-Tickets ausverkauft. Wenige Restkarten an der Abendkasse.

 

Was ist Realität, was Fiktion? In der Langen Nacht der falschen Wahrheit wird der gewohnte Blick auf die Dinge auf die Probe gestellt. Mit den Mitteln von Kunst, Performance und Medien gehen wir der Wahrheit auf den Grund: Ob beim Influenzen ohne Internet, einem Film und Quiz über gefakte Geschichtsschreibung oder einer preisgekrönten Séance.

Einige der Acts sind zum Zusehen und -hören, bei anderen ist auch das Publikum gefragt. Ausgestattet mit einem Kopfhörer könnt ihr zum Beispiel Teil eines Radioballetts werden. Oder ihr lernt in einem Tränen-Training, in aller Öffentlichkeit ungehemmt drauf los zu weinen.

Die Lange Nacht startet um 19 Uhr. Am Check-in an der Museumskasse könnt ihr euch Plätze für die Programmpunkte eurer Wahl sichern. Außerdem ist die Ausstellung "Fake. Die ganze Wahrheit" bereits ab 18 Uhr und dann den ganzen Abend geöffnet.

In der Empfangshalle sorgt eine Lounge mit Cocktails und Mocktails für Entspannung.

Im Anschluss wird die Nacht noch länger – bei einer queeren After-Show-Party mit Dance, Rap & Lipsync, serviert von Cointreau on Ice!

 

Ach ja, auch noch wichtig: Es gibt keinen Dresscode – aber wer einen Anlass sucht, die falschen Wimpern anzulegen oder das viel zu selten getragene, extravagante Kleidungsstück auszuführen, kann sich in dieser Nacht natürlich gerne austoben!

Performance
19 bis 23 Uhr / fortlaufend mit Pausen

Analoges Influenzen

Wo: Empfangshalle
Dauer: ca. 5 Minuten
Kein Sonderticket benötigt

Dana Ersing | Spiel, Konzept: Dana Ersing

Internetphänomene, Youtube-Challenges und eine Videolänge Fame: „Analoges Influenzen“ beschäftigt sich mit der Frage, wie und ob die Abwesenheit von Digitalität sich auf die Beziehung zwischen Influencer:in und Zuschauenden auswirkt. Gewinnt Influenzen im analogen Raum an Wahrhaftigkeit? Dana Ersing lädt das Publikum ein, sich ganz analog dem auszusetzen, was wir sonst nur im digitalen Raum erleben.

Theater
20 Uhr / 21 Uhr / 22 Uhr

Epiphanie

Ein liturgischer Hightech-Versuch

Wann: 20 Uhr / 21 Uhr / 22 Uhr
Wo: Großer Saal
Dauer: ca. 20 Minuten

Tressburz | Spiel & Idee: Winnie Luzie Burz |
Musik & Technik: Johannes Treẞ |
Künstlerische Betreuung: Florian Feisel | tressburz.de

Epiphanie handelt von dem Bedürfnis, einen Moment der Erhabenheit zu erreichen – und das möglichst schnell. Mit der Wahl des liturgischen Antiphons „Regina Coeli“ und dem daraus hervorgehenden sakralen Gesang bedient sich Epiphanie religiöser Mittel, die seit jeher der Herbeiführung erhabener Momente dienen. Die verwendeten Objekte entstammen dabei dem alltäglichen Gebrauch. Gemeinsam mit live produzierten elektronischen Klangflächen bewegt sich Epiphanie somit im Spannungsfeld zwischen sakraler Anmut, alltäglicher Banalität und technologischem Fortschritt.

PERFORMANCE
20 Uhr / 21 Uhr / 22 Uhr

Nah am Wasser gebaut - Public Crying Event

Wo: Vorplatz
Dauer: ca. 30 Minuten

Insecurity Crew: Ömer Bayram, Adele*Mike Dittrich Frydetzki, Marten Flegel, Anna Froelicher, Klara Lyssy, Felix Worpenberg
Szenografie Objekte: Laura Knüsel
Kostüm: Harm Coordes, Merle Richter
sozialefiktion.org

Du bist nah am Wasser gebaut, aber du schämst dich dafür? Schluss mit der falschen Selbstkontrolle! Im Rahmen der Langen Nacht der falschen Wahrheit lädt die INSECURITY zum Public Crying Event: Auf dem Vorplatz des Museums zelebriert sie den Akt des öffentlichen Weinens und sammelt Tränen für ihren Tränenspringbrunnen. Dabei macht es keinen Unterschied, ob es nun echte oder falsche Tränen sind - fake it till you make it.

In einem angeleiteten Tränen-Training lernst du, wie du in aller Öffentlichkeit heulen kannst und hilfst der INSECURITY, ihr Motto Wirklichkeit werden zu lassen: Private Gefühle auf öffentlichen Plätzen! Das Public Crying Event ist ein Angebot der INSECURITY - ein ebenso aufstrebender wie erschöpfter Un-Sicherheitsdienst, der 2021 als Reaktion auf die Unwägbarkeiten des Spätkapitalismus gegründet wurde.

PERFORMANCE
20 Uhr / 21 Uhr / 22 Uhr

Schein Trug Mythos

With my feelings on fire / Guess I ʼm a bad liar

Wo: Kleiner Saal
Dauer: ca. 20 Minuten

Kollektiv LP | Regie: Pino Matell | Spiel, Musik: Vera-Alice Baron, Till Philby | Sound: Lo

How do you sleep when you lie to me? Was it obvious to everybody else, that I ʼ d fallen for a lie? I ʼ m not calling you a liar. Just donʼt lie to me… Would I lie to you honey? You know my hips donʼt lie!
Wann lügen wir am besten? Funktioniert die Lüge besser, wenn es einen Funken Wahrheit gibt? Oder glauben wir nur solche Lügen, die sowieso in unser Weltbild passen? Sind wir bereit, freiwillig auf den Leim zu gehen? Und wieso macht es solchen Spaß, eine Lüge zu verbreiten? Das Kollektiv LP bereitet einen Sumpf der Lügen. Gemeinsam aalen wir uns in Popkultur, Literatur und Mythen, denn die Lüge lauert überall und der Schein trügt und blendet.

Hinweis: In dieser Performance kommt Stroboskoplicht zum Einsatz.

FILM & QUIZ
20 Uhr / 21 Uhr / 22 Uhr

Top Down Memory

Nothing is as unpredictable as the past

Wann: 20 Uhr / 21 Uhr / 22 Uhr
Wo: Marta-Fraenkel-Saal
Dauer: ca. 20 Minuten

Daniel Theiler | Regie: Daniel Theiler | Spiel: Charity Collin sowie Lothar Binger, Noemi Castellanos, Linus Ralling, Martin Sabrow, Mechthild Schade, Mandy Unger, Thalia Werner, uvm.

Der Kurzfilm handelt von der Manipulation der Geschichte im Zusammenhang mit dem Wiederaufbau des Berliner Schlosses („Humboldt Forum“). Ausgehend von den Wirren um eine angebliche Ausrufung der sozialistischen Republik im Jahr 1918 von einem der Balkone aus, untersucht der Film weitere politische Ereignisse, die sich auf den Balkonen abspielten. Nachstellungen ikonischer politischer und kultureller Ereignisse auf dem ursprünglichen Balkon werfen Fragen nach Authentizität und Manipulation auf. Wie und durch wen wird Geschichte geschrieben? Wie arbeitet das kollektive Gedächtnis? Der Balkon als architektonische Manifestation machtpolitischer Hierarchien wird zum Dreh- und Angelpunkt der Arbeit. Im Anschluss bittet Daniel Theiler zum kleinen Quiz der Balkone.

RADIOBALLETT
20 Uhr / 21 Uhr / 22 Uhr

Radioballett (Premiere)

Wann: 20 Uhr / 21 Uhr / 22 Uhr
Wo: Innenhof

Körperfunkkollektiv | Basti, Isi, Janne, Marvin, Paul, Sebastian, Thea |

Das Körperfunkkollektiv hat sich der Kunst des Radioballetts verschrieben, einer Performancekunst, bei der ihr über Anweisungen per Funkkopfhörer selbst zu Darstellenden werdet. Im Rahmen der Langen Nacht feiert die neuste Kreation des Körperfunkkollektiv Premiere. Inspiriert von der Ausstellung FAKE geht es in dieser Arbeit ums Lügen und Flunkern und euer ganz persönliches Verhältnis zur Wahrhaftigkeit. Schnappt euch ein Paar Kopfhörer und lasst euch in eine andere Welt entführen, die ihr selbst zum Leben erweckt!

THEATER
21 Uhr / 22 Uhr / 22:30 Uhr

/SÉANCE/

Sequenzen zur Deutung des Unsichtbaren

Wo: Hörsaal
Dauer: ca. 20 Minuten

Jan Jedenak – Theater figuraler Formen | Spiel, Idee, Ausstattung: Jan Jedenak | Betreuung: Florian Feisel | Sound Design: Maximilian Leistikow, Jan Jedenak

/SÉANCE/ beschwört in motivischen Kleinstsequenzen, inspiriert von Guy de Maupassants fiktivem Tagebuch „Le Horla“, das Unsichtbare. Im Licht eines Scheinwerfers frieren zu sinistren Tonbandaufnahmen Augenblicke aus einer vergangenen Zeit ein, die einer dem Wahnsinn verfallenen Psyche zu entspringen scheinen. Ein Spiel mit der Flüchtigkeit des Lichtes und der Unsicherheit unserer Wahrnehmung. Ein Versuch, die unheimliche Präsenz des Abwesenden zwischen Licht und Schatten zu fassen. Die Produktion gewann 2015 den Fritz-Wortelmannpreis der Fidena und der Stadt Bochum in der Kategorie professioneller Nachwuchs und besuchte seither verschiedene Bühnen weltweit.

SHOW UND PARTY
Einlass ab 22:30 Uhr / Show-Beginn 23 Uhr

my body. my truth. my party

After-Show-Party und Drag-Performance

Wo: Innenhof
Eintritt frei

Cointreau on Ice | Cast: Jessica Nightlife, Gregor Schuster/Gregorgeous, Antonia Leichtle, Benjamin Kornfeld, Felix Maria Zeppenfeld, Vicente Hirmas

Die glamourös-trashige Partynacht beginnt mit einer experimentellen Drag-Show von Künstler*innen aus dem Umfeld der berüchtigten Performance-Gruppe Cointreau on Ice, die einen Mix aus Musik, Tanz, Poesie, Politik, Rap, Gesang, Lip Sync und Fashion zelebrieren. Gregorgeous, einer der Charaktere des Kollektivs, hat einige Friends eingeladen und alles dabei, was es für eine abenteuerliche Party braucht: Glitzer und Glamour, Beats und Showmomente, falsche Wimpern und echte Emotionen. Im Laufe der Nacht wandelt sich die Show mehr und mehr zur Party: Unter freiem Himmel wird der Innenhof des Museums zum Dancefloor – DJ Jessica bringt mit energetischer 90’s Vocal und progressiver House-Musik das Blut in Wallung und gemeinsam tanzen wir uns queer durch Nacht und Birkenhain. Glitzerfummel und High Heels sind dabei genauso willkommen wie Sneaker und Wohlfühlklamotte!

Ausstellung
Einlass zwischen 18 und 22 Uhr durchgängig

Fake. Die ganze Wahrheit

Fake News, Fake-Profile, Fake-Produkte - in vielen Lebensbereichen haben wir es heute mit Fälschungen und Desinformationen aller Art zu tun. Höchste Zeit also, dem schillernden Phänomen „Fake“ eine eigene Ausstellung zu widmen!

Das Amt für die ganze Wahrheit legt entgegen aller Vorschriften eine Spätschicht ein. Auf eurem Parcours durch fiktive Behördengänge werdet ihr ausdrücklich zur aktiven Mitarbeit animiert. Denn was als wahr gilt oder als Lügen bewertet wird, ist oft eine Frage der Konventionen und der individuellen Perspektive.  Kommt vorbei – die Wahrheit braucht auch euch!

Förderer

Das Begleitprogramm der Sonderausstellung “Fake” entstand in Kooperation mit:

Die After-Show-Party zur Langen Nacht der falschen Wahrheit wurden gefördert von:

 

 

Im Rahmen von: