Meine Arbeits- und Berufsgeschichte
Wie haben Sie Ihren Beruf gewählt – oder gefunden? Wie war die Berufsausbildung, das Studium? Haben Sie im Kollegium Freunde gefunden oder ging es nur ums Geldverdienen? Können Sie heute von der Arbeit leben? Konnten Sie sich beruflich weiterentwickeln? Warum wurden Sie arbeitslos? Wie haben Sie neue Arbeit gefunden? Wie wünschen Sie sich eine Arbeitswelt von morgen?
Sechs Dresdnerinnen und Dresdner erzählten, wie ihre ganz persönliche Berufs- und Arbeitsgeschichte verlief.
Erzählende & ihre Geschichten
Yvonne Burmann, geboren 1975 in Dresden, hat 1992 das Abitur abgebrochen, weil sie das Gefühl hatte, das Leben zu verpassen. Sie hatte Angst vor dem bürgerlichen Leben: Arbeiten gehen, Wohnung putzen, Kinder… Sie erzählte, wie sie mit ihrem Sohn durchs Leben geht und ihre Berufung gefunden hat, frei vom Zwang Geld zu verdienen.
Heinz Martin Esser, geboren 1955 in Köln, Dipl.-Ing., ging nach fast 20 Berufsjahren 1999 als Geschäftsführer der neu gegründeten Ortner c.l.s. GmbH nach Dresden. Als er in die Elbestadt kam, zählte die Firma gerade 17 Mitarbeiter, heute sind es mehr als 240. Er erzählte, wie sich die Firma über 20 Jahre entwickelte und veränderte, wie sie zweimal verkauft und schließlich zur hochspezialisierten Fabmatics GmbH verschmolzen wurde – einem erfolgreichen und international anerkannten Unternehmen im Umfeld des Silicon Saxony.
Wilfried Kadner ist 85 Jahre alt und war langjähriger Justiziar des VEB Baustoffversorgung Dresden. Weil der Betrieb 1990 in eine GmbH umgewandelt und dann von der Treuhand abgewickelt wurde, machte er sich mit einer Kanzlei selbständig. Er erzählte, wie sich nach der Wende nicht nur Recht und Rechtsprechung, sondern auch die Streitkultur veränderten.
Monika Kaßmann wurde 1943 in Dresden geboren. Nach dem Studium der Wirtschaftswissenschaften in Leipzig und einem postgradualen Ingenieurstudium promovierte sie an der TU Dresden. Bis zur Wende war sie als Leiterin im Forschungsinstitut Verpackung der DDR tätig. 1990 wurde das Institut abgewickelt, und sie musste noch einmal neu beginnen. Das gelang ihr in Forschung und Lehre an der TU Dresden und an weiteren Hochschulen. Auch nach dem Eintritt ins Rentenalter blieb sie vor allem als Herausgeberin und Autorin ihrem Fachgebiet treu und engagiert sich in mehreren Vereinen.
Irina Preuss wurde 1985 geboren und wuchs in Pensa (600 km von Moskau) auf. Nach der 11. Klasse studierte sie Ökonomie, Schwerpunkt Steuern, um bei der "Steuerpolizei" zu arbeiten, wurde von einem Schulfreund in einer Konservenfabrik angestellt, fertigte Budget bei einem städtischen Energieerzeuger an und arbeitete in der Autobranche. 2012 heiratet sie einen Deutschen und siedelt nach Dresden über, bekommt zwei Kinder, engagiert sich im Ausländerrat… Wohin geht die berufliche Reise? In die soziale Arbeit oder zurück in die Finanzbranche?
Kai Simons wurde 1938 in Helsinki geboren, studierte dort Medizin und promovierte. Im Jahre 1975 wurde Simons Gruppenleiter am European Molecular Biology Laboratory in Heidelberg und hat dort das Zellbiologie-Forschungsprogramm gestartet und geleitet. 2001 zog Kai Simons nach Dresden, um als Gründungsdirektor gemeinsam mit den anderen Direktoren das neue Max-Planck-Institut für Molekulare Zellbiologie und Genetik aufzubauen – heute ein international anerkanntes Zentrum in den Biowissenschaften. Er erzählte, wie spannend es war, mit dieser Aufgabe in Dresden zurechtzukommen.