SEHNSÜCHTE UND TRÄUME
Sehnsuchtsorte in aller Welt +++ Unterwegs. Eine Filminstallation +++ Migration in Zahlen +++
Träume. Neue Dresdner erinnern sich
Eine Ausstellung des Deutschen Hygiene-Museums
Menschen sind schon seit Jahrtausenden auf Wanderschaft. Migration ist also der Normalzustand und nicht der Ausnahmefall, wie viele meinen. Auch Deutschland hat verstanden, dass es zu einem Einwanderungsland geworden ist. Denn rund zwanzig Prozent der hier Lebenden blicken inzwischen auf eine Zuwanderungsgeschichte zurück. Gekommen sind Menschen aus aller Welt, die ein anderes Leben suchen. Menschen, die in Deutschland arbeiten oder studieren möchten, als Krankenschwester oder Biologin, als Maurer oder IT-Spezialist oder die sich ganz einfach in jemanden verliebt haben. Oder Frauen, Männer, Alte und Kinder, die auf der Flucht sind vor Intoleranz, Verfolgung, Hunger oder Krieg. Und dann sind da noch diejenigen, die in Deutschland geboren wurden als Kinder von Eltern, die nicht hier geboren wurden. Und noch viele andere mehr mit ihren eigenen, nie erzählten Geschichten. Für all diese Menschen hat sich der bürokratische Begriff „Menschen mit Migrationshintergrund“ eingebürgert. Sie sind es, die in dieser Ausstellung im Vordergrund stehen werden. Zusammen mit allen anderen, die DAS NEUE DEUTSCHLAND ausmachen. Viele Menschen begegnen unserer Einwanderungs-gesellschaft mit gelassener Akzeptanz. Sie erkennen eine Bereicherung ihres Lebens darin und sehen Chancen, dass sich Deutschland weiter zu einem weltoffenen Land fortentwickelt. Politik und Wirtschaft haben festgestellt, dass wir auch aus demografischen Gründen auf Zuwanderung angewiesen sind. Andere sind durch die Veränderungen ihrer Alltagswelt beunruhigt, oder sie begegnen Migranten mit offener Ablehnung. Und schließlich gibt es in unserer Gesellschaft Rechtsextremismus, militante Islamfeindlichkeit und Rassismus, die nicht vor Gewalt und Mord halt machen. Vor dem Hintergrund dieser Reaktionen fragen wir danach, wie DAS NEUE DEUTSCHLAND heute aussieht und wohin sich unsere Gesellschaft in ihrer sozialen und kulturellen Vielfalt weiter entwickeln kann. Wie wir zusammen leben wollen, das bleibt in einer Einwanderungsgesellschaft ein ständiger Aushandlungsprozess zwischen denen, die schon da sind, und denen,die noch kommen werden. Während durch die Politik die notwendigen Rahmenbedingungen gesetzt werden, kann DAS NEUE DEUTSCHLAND nur in der Begegnung von Menschen gelingen. Die Herausforderung besteht darin, das Anderssein der Anderen anzuerkennen und gleichzeitig Gemeinsamkeiten wahrzunehmen, wo zunächst nur Befremden herrschte. Vor allem aber gilt es, einen konflikt- und zukunftsfähigen Umgang mit diesen Anforderungen einer offenen Gesellschaft zu lernen.