Geteilte Heimaten: Das Programm

10. Mai, Montag

Ab 13 Uhr

Ankommen und virtuelles Tagungsbüro für Ihre Fragen

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14 Uhr

Eröffnung des Kongresses und Einführung

  • Begrüßung: Dr. Susanne Illmer, Leiterin Abteilung Wissenschaft/ Veranstaltungen, Deutsches Hygiene-Museum
  • Einführung: Kristin Heinig, Tagungsleitung, Deutsches Hygiene-Museum
  • Kongressmoderation: Dr. Susanne Kailitz, Journalistin und Politikwissenschaftlerin, Dresden

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14:20 Uhr

Impulsvortrag: Zum Stand der deutschen und europäischen Einheit. Ein Lagebericht

Referent: Basil Kerski, Politikwissenschaftler und Autor, Direktor des Europäischen Solidarność-Zentrums Danzig 

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14:40 Uhr

Impulsvortrag: Wer sind "wir"? Wo ist „Heimat“?

Sprecherin: Lena Gorelik, Journalistin und Autorin 

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15 Uhr    

Pause

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15:15 Uhr 

Podiumsgespräch: Was wir teilen, was uns teilt. Zusammenhalt und Verwerfungen in Ost und West 30 Jahre danach. 

Referent*innen: Lena Gorelik; Basil Kerski; Julia Dumay, stellvertretende Bürgermeisterin, Straßbourg; Jana Simon, Journalistin; Prof. Dr. Hans Vorländer, Politikwissenschaftler, MIDEM, Technische Universität Dresden

Moderation: Cornelius Pollmer, Journalist, Süddeutsche Zeitung

Das Eröffnungspodium nimmt eine Bestandaufnahme vor: Wie steht es über 30 Jahre nach der Wiedervereinigung und dem Beginn der Transformationen im Osten des Kontinents um den gesellschaftlichen Zusammenhalt? Gibt es nach der „Wende“ und dem Zerfall des Ostblocks eine gesamtdeutsche (oder gar eine europäische) Identität? Wer gehört dazu, wer fühlt sich zugehörig? Welche sozialen, kulturellen und politischen Spaltungen und Verwerfungen sind dominant?

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16:30 Uhr

Tagesabschluss und Ausblick

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19 Uhr

Abendprogramm: Digitales Kneipenquiz

Mit Mario Pannach, Quizmaster aus Dresden

In nach dem Zufallsprinzip gebildeten 4-er Teams quizzen Sie sich gemeinsam und mit einem Augenzwinkern durch die Themenvielfalt des Kongresses – von Ost bis West, aus Dresden in die Welt. Beste Voraussetzungen zur Teilnahme sind eine gesunde Portion Allgemeinwissen und Spaß am Knobeln, ein bereitstehendes Getränk und Lust darauf, andere Kongress-Gäste virtuell kennenzulernen. 

Dauer: ca. 90 Minuten (3 Runden à 10 Fragen rund um das Thema des Kongresses)

Weitere Informationen zu Ablauf und Voranmeldung finden Sie im Vorfeld des Kongresses hier.

 

 

11. Mai, Dienstag

10:00 Uhr

Eröffnung und Einführung
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10:15 Uhr

Wahlpanels 


1. Geteilt, geeint, gespalten - Politische Kulturen in Ost und West

Referent*innen: Andreas Bialas, kulturpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion NRW und Vizepräsident der Kulturpolitischen Gesellschaft; Sanem Kleff, Pädagogin und Vorstandsvorsitzende der Aktion Courage Berlin; Prof. Dr. Raj Kollmorgen, Soziologe, Hochschule Zittau/Görlitz; Ayman Qasarwa, Geschäftsführer, Dachverband der Migrant*innenorganisationen in Ostdeutschland (DaMOst)

Moderation: Dr. Susanne Kailitz, Journalistin

Mit Blick auf politische, ökonomische und gesellschaftliche Entwicklungen sind über 30 Jahre nach der Wiedervereinigung noch immer deutliche Unterschiede zwischen Ost und West feststellbar. Wie sind diese zu erklären? Welche Probleme sind in den vergangenen Jahren sichtbar geworden? Wo stehen wir heute und wie wird sich das Ost-West Verhältnis entwickeln?


2. Diskursfeld Migration – Erfahrungen aus Dresden im Kontext

Referent*innen: Luise Börner, Musikpädagogin, Musaik - Grenzenlos Musizieren e. V., Emiliano Chaimite, Dachverband sächsischer Migrantenorganisationen; Dr. Noa K. Ha, Stadtsoziologin, DeZIM-Institut Berlin; Maik Herold, Politikwissenschaftler, MIDEM, Technische Universität Dresden

Moderation: Kristina Daniels, Geschäftsführerin, Kolibri e.V.

Wie kein anderes Thema hat Migration in den vergangenen Jahren die öffentlichen Debatten in Deutschland und Europa bestimmt. Das Panel thematisiert Prozesse der Aushandlung von Zugehörigkeit und Identität in der heutigen Migrationsgesellschaft am Beispiel der Dresdner Erfahrungen. Wie werden neue Formen gemeinsamer Selbstbeschreibung gefunden? Welche Rolle spielen Kunst und Kultur dabei?

 

3. Zwischen Peripherie und Heimat - Zusammenhalt im ländlichen Raum

Referent*innen: Liviana Bath, Kulturanthropologin und Theaterpädagogin, Zittau; Prof. Dr. Robert Knippschild, Raumplaner, Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung Dresden/Zittau; Miriam Tscholl, Regisseurin, Dresden

Moderation: Andreas Tietze, Bildungsreferent, Aktion Zivilcourage e. V.

Abwanderungsbewegungen vom Land in die Stadt führen nicht nur zu einer Veränderung regionaler Bevölkerungsstrukturen, sondern auch zu Verschiebungen der politischen Landschaft. Welche Strategien können einer wachsenden Spaltung zwischen Stadt und Land entgegenwirken? Welche Rolle spielen Kunst und Kultur für einen lebenswerten ländlichen Raum?

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11:30 Uhr

Mittagspause

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13:00 Uhr    

Dialogformate und Workshops: Geteilte Gesprächsräume

Der Kongress sucht Antworten auf die Frage, wie die gesellschaftliche Polarisierung überwunden und der gesellschaftliche Zusammenhalt gestärkt werden kann. Dies wird in Workshops und Gesprächsformaten praktisch erlebbar, die die zuvor besprochenen gesellschaftlichen Konfliktlinien aufgreifen und bearbeiten.

Zur Auswahl stehen 9 verschiedene Workshops von Künstler*innen und politischen Bildner*innen, interaktive Gesprächsformate und Projektvorstellungen. Die Zahl der Teilnehmer*innen ist jeweils begrenzt. Bitte melden Sie sich im Vorfeld des Kongresses für Ihr Wunschangebot an.

WORKSHOP-INFOS & ANMELDUNG 

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16 Uhr

Podiumsgespräch: Geteilte Geschichte(n), geteilte Erinnerungen in Ost und West. 

Referent*innen: Dr. Meron Mendel, Direktor der Bildungsstätte Anne Frank Frankfurt am Main; Peggy Piesche, Kulturwissenschaftlerin und Referentin für Diversität, Intersektionalität und Dekolonialität der Bundeszentrale für politische Bildung; Dr. Thomas Oberender, Dramaturg, Intendant der Berliner Festspiele

Moderation: Prof. Dr. Claudia Weber, Historikerin, Europa-Universität Viadrina, Frankfurt (Oder)

Das Podiumsgespräch eröffnet einen Verständigungsprozess über „geteilte“ Geschichte(n) im vereinten Deutschland und Europa. Dabei kommen diejenigen zu Wort, die als Historiker*innen, Schriftsteller*innen, als Kulturschaffende in Theatern und Museen die Produktion historischer Erinnerung und Erzählungen mitgestalten. Braucht das gesellschaftliche Zusammenwachsen eine gemeinsame historische Erinnerung? Wie kann diese vielstimmig erzählt werden?

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17:30 Uhr 

Ausblick auf das Abendprogramm und den Abschlusstag

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19 Uhr

Digitales Abendprogramm 

 

Angebot 1:

Debates on Europe [IN ENGLISH]: Between Critique and Cohesion. Art and Culture in Divided Societies.

A Debates on Europe panel featuring Jan Carson (writer, Northern Ireland), László Földényi (art theorist, literary scholar and essayist, Hungary) and Iryna Vidanava (author and media activist, Belarus)

Moderator: Carl Henrik Fredriksson (Programme Director, Debates on Europe)

Language: English

Art and culture have a unique capacity to both describe and shape shared experience. Even create it. But cultural expression – be it in art, literature or the media – also fulfils a critical, controversial and provocative role in society, representing a corrective to power and a challenge to alleged consensus. What role can art and culture have in bridging divisions and contributing to social cohesion? Should it all be assigned such a task? In a panel discussion spanning European societies characterized by conflict and division – from Northern Ireland in the west, via Hungary, to Belarus in the east – prominent cultural actors and activists speak about the integrative force and critical potential of culture.

 

Angebot 2

Home Away from Home. Film und Nachgespräch mit beteiligten Künstler*innen

Künstlerische Leitung: Fang Yun Lo, Polymer DMT

Darsteller:innen: Vũ Phương Thảo, Võ Thị Hồng Cẩm Thuý, Phạm Minh Đức, Nguyễn Thu Hằng, Phan Mỹ Nương, Bùi Văn Quý

Moderatorin: Khuê Phạm, Journalistin und Autorin

Sprachen: deutsch, englisch, vietnamesisch, mandarin; Untertitel: deutsch, englisch, vietnamesisch

Die in Essen und Dresden arbeitende taiwanische Choreografin Fang Yun Lo und ihr Team haben in einer zweijährigen journalistischen Recherche über 100 Menschen vietnamesischer Abstammung in Deutschland und Taiwan getroffen. In spontanen Begegnungen am Arbeitsplatz, in Läden, Imbissen und Geschäften, unterhielten sie sich über Erfahrungen als Einwanderer:innen und das Leben in einer Familie zwischen den Kulturen.

„Home away from home“ webt aus all diesen Erinnerungen eine berührende, vielstimmige Reise. Aus Erzählungen, Bildern, Filmen und Hörstücken entsteht ein komplexes Mosaik menschlicher Beziehungen. Es erzählt von der globalen Dimension von Arbeitsmigration und transkultureller Realität, berichtet von Zerrissenheit und struktureller Gewalt, ergründet gleichzeitig aber auch übergreifende, menschliche Kategorien von Heimat, Identität und Glück.

Eine Produktion von Polymer DMT / Fang Yun Lo, in Koproduktion mit Cloud Gate Theater Taipei/TW, HELLERAU Dresden/DE, PACT Zollverein Essen/DE, gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft Nordrhein-Westfalen (Konzeptionsförderung), Kulturstiftung des Freistaates Sachsen KdFS (diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts), Nationale Kultur- und Kunststiftung Taiwan NCAF, Fonds Darstellende Künste (aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien), Kunststiftung NRW, Goethe Institut Taipei/TW, Landeshauptstadt Dresden (Amt für Kultur und Denkmalschutz), Stadt Essen (Kulturamt)

 
Angebot 3

10 Objekte zur Pandemie. Virtuelle Live-Führung durch die Dauerausstellung „Abenteuer Mensch“

Das Deutsche Hygiene-Museum ist längst kein Gesundheitsmuseum mehr. Doch die Corona-Pandemie lässt uns die Dauerausstellung „Abenteuer Mensch“ mit neuen Augen sehen. Wir haben zehn Objekte ausgewählt – von der Gläsernen Frau bis zur Eisernen Lunge – die einladen, über unseren Umgang mit Krankheit, über Gesundheit, Selbstsorge und Prävention ins Gespräch zu kommen. Die Live-Führung lädt zum Kennenlernen der gastgebenden Institution ein und fragt: Welchen Wert hat Gesundheit – für uns persönlich und für die Gesellschaft? Welche Maßnahmen erachten wir als notwendig? Wie wird der gesellschaftliche Aushandlungsprozess moderiert – und wer wird gehört, wer wird nicht gehört?

 

12. Mai, Mittwoch

10:00 Uhr

Podiumsgespräch: Die Zukunft – Einheit in Vielfalt?

Referent*innen: Prof. Dr. Bilgin Ayata, Soziologin und Politikwissenschaftlerin, Universität Graz; Prof. Dr. Naika Foroutan, Sozialwissenschaftlerin, DeZIM-Institut Berlin; Prof. Dr. Karl-Heinz Paqué, Wirtschaftswissenschaftler, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg; Prof. Dr. Paul Scheffer, Soziologe, Universität Tilburg

Moderation: Cornelius Pollmer, Journalist, Süddeutsche Zeitung

Am Abschlusstag werfen renommierte Sozial- und Politikwissenschaftler*innen einen Blick in die Zukunft. Wie wird es in den „geteilten Heimaten“ um den gesellschaftlichen Zusammenhalt bestellt sein? Droht 30 Jahre nach dem hoffnungsvollen Zusammenkommen ein Auseinanderbrechen unserer pluralen Gesellschaften? Das Streitgespräch begibt sich auf die Suche nach Bedingungen, Möglichkeiten und Visionen eines Zusammenlebens in Vielfalt – in Deutschland und in Europa.

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11:30 Uhr

Pause  

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12:00 Uhr

Podiumsgespräch: Kunst, Kultur und Bildung zwischen gesellschaftlicher Polarisierung und Integrationsfunktion.

Referent*innen: Max Czollek, Politikwissenschaftler und Autor; Annekatrin Klepsch, Beigeordnete für Kultur und Tourismus der Landeshauptstadt Dresden; Dr. Tobias Knoblich, Beigeordneter für Kultur und Stadtentwicklung der Landeshauptstadt Erfurt und Präsident der Kulturpolitischen Gesellschaft; Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung; Dr. Ulrike Lorenz, Präsidentin der Klassik Stiftung Weimar

Moderation: Vladimir Balzer

Das abschließende Podiumsgespräch greift die Frage nach den Bedingungen und Möglichkeiten gesellschaftlichen Zusammenhalts auf und blickt dabei besonders auf die Rolle von Kultur und Bildung: Welche Rolle spielen diese in der Stärkung gesellschaftlichen Zusammenhalts? Müssen Kunst und Kultur integrativ wirken, oder sollen sie sich positionieren oder gar polarisieren? Wie können plurale Identitäten einbezogen und sichtbar gemacht werden?

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13 Uhr

Kongress-Resümee und Verabschiedung