Rassismus Die Erfindung von Menschenrassen

19. Mai 2018 - 06. Jan 2019

Die Ausstellung

Viele Menschen glauben, sie sind besser als andere.
Zum Beispiel, weil sie eine weiße Haut haben.
Oder weil sie Deutsche sind.
Sie glauben, dass sie dadurch mehr können.
Oder mehr wissen.

Nur, weil sie zu einer bestimmten Gruppe von Menschen gehören.
Sie denken, andere Menschen sind weniger wert.
Weil sie zum Beispiel eine andere Haut•farbe haben.
Oder weil sie anders aussehen,
einen anderen Glauben haben oder eine andere Sprache.

Dieses Denken nennen wir Rassismus.
Um Rassismus geht es in unserer Ausstellung.

Im Gesetz steht: Alle Menschen sind gleich.
Trotzdem gibt es Rassismus.
Häufig führt er zu Gewalt.
Zum Beispiel werden Menschen verprügelt.

Rassismus führt auch dazu,
dass Menschen schlecht behandelt werden.
Sie bekommen zum Beispiel keine Wohnung oder keine Arbeit.

Rassismus gibt es schon sehr lange.
Wir zeigen, wie Rassismus entstanden ist.

Viele Menschen haben an der Ausstellung mitgearbeitet.
Auch Menschen, die das Thema Rassismus gut kennen.
Sie haben selbst Rassismus erlebt.
Sie wurden benachteiligt, beschimpft und anderes.

 

Die Ausstellung hat 4 Teile:

Teil 1: Wie unterschiedlich sind wir?

Im ersten Ausstellungs•raum geht es darum,
wie Rassismus entstanden ist.

Das Wort Rassismus kommt vom Begriff Rasse.
Rassen gibt es bei Tieren.
Bei Menschen gibt es keine Rassen.

Vor rund 200 Jahren wurde der Begriff Rasse jedoch
immer häufiger bei Menschen verwendet.

Menschen aus verschiedenen Teilen der Welt
sehen häufig unterschiedlich aus.
Wissenschaftler haben früher versucht,
diese verschiedenen Menschen in Gruppen zu ordnen.
Dafür haben sie die Haut•farbe, die Haar•farbe,
die Form der Schädel•knochen und vieles mehr untersucht.

Die Wissenschaftler haben behauptet:
Manche Gruppen sind besser als andere.
Europäer sind zum Beispiel besser als Menschen aus Afrika.
Es wäre schlecht, wenn sich die Gruppen vermischen würden.
Indem sie zum Beispiel Kinder zusammen haben.

Viele Menschen glaubten früher,
manche Gruppen hätten bessere Eigenschaften.
Vor allem die Menschen aus Europa dachten,
sie wären stärker, klüger und gebildeter als andere.

Sie dachten, andere Menschen sind wertlos.
In der Zeit des National•sozialismus
dachten die meisten Menschen in Deutschland so.

Die National-Sozialisten haben zum Beispiel gesagt:
Auch jüdische Menschen sind eine Rasse.

Aber das Judentum ist eine Glaubens•richtung.

Die Nazis haben gesagt:
Jüdische Menschen sind
schlechter als andere.
Sie wären nichts wert.
Deshalb wurden Millionen jüdischer Menschen getötet.

Die Nazis haben auch gesagt:
Es darf keine Menschen mit Behinderung geben.
Sie sind schlecht für die Rasse.
Deshalb wurden viele Menschen mit Behinderung getötet.

Auch heute gibt es noch Menschen,
die an die Idee von Menschen•rassen glauben.

Es ist aber so:
Unsere Gene bestimmen, wie wir aussehen.
Gene sind eine Art Bau•plan im menschlichen Körper.
Es gibt zum Beispiel Gene für dunkle oder helle Haut,
braune oder blaue Augen.
Alle anderen Gene sind fast gleich.
Bei allen Menschen auf der Welt.
Wir sehen also anders aus.
Wir sind aber trotzdem gleich.

Teil 2: Wo sehen wir Rassen?

In diesem Ausstellungs•raum geht es um das Hygiene-Museum.

Viele Menschen haben an die Idee von Menschen•rassen geglaubt.
Daran war auch unser Museum beteiligt.
In der Nazi•zeit gab es hier zum Beispiel Ausstellungen darüber.

Im Museum wurden auch viele Gegenstände und Bilder hergestellt.
Das waren zum Beispiel Abdrücke von Schädel•knochen.
Diese Gegenstände und Bilder sollten die Menschen•rassen zeigen.
Sie wurden zum Beispiel in Schulen für den Unterricht benutzt.

Teil 3: Wer sind wir? Wer sind die Anderen?

Im 3. Ausstellungs-Raum geht es um die Zeit des Kolonialismus.
Dieses Wort sprechen wir so aus: Ko – lon – ial – is – mus.

Dieser Begriff kommt vom Wort Kolonie:
Vor über 100 Jahren waren große Teile der Erde
unter europäischen Ländern aufgeteilt.
Die Briten herrschten zum Beispiel
in Australien, Kanada und in Teilen Afrikas und Asiens.
Deutsche Kolonien gab es in Afrika, Asien
und nördlich von Australien.

Die Kolonien wurden von den Europäern ausgebeutet.
Die Menschen durften nicht bestimmen.
Sie mussten für die Europäer arbeiten
oder sie wurden als Sklaven verkauft.

Sklaven haben anderen Menschen gehört.
Sie wurden aus ihrer Heimat entführt.
Sie wurden gefesselt und geschlagen.
Sie mussten für die Europäer arbeiten.

Die Europäer raubten und verkauften viele Gegenstände und Waren.
Sie verdienten mit den Kolonien viel Geld.

Die Europäer dachten,
sie sind besser als die Menschen in den Kolonien.
Sie hätten das Recht, dort zu herrschen.
Sie hätten das Recht, Menschen zu töten.
Das hängt auch mit der Idee von Menschen•rassen zusammen.

Die Zeit der Kolonien wirkt bis heute nach.
Auch wegen der Kolonial•zeit fliehen heute so viele Menschen nach Europa.

Teil 4: Wie wollen wir zusammen leben?

Viele verschiedene Menschen leben in Deutschland.
Trotzdem gibt es immer noch Vorurteile und Rassismus.

Menschen in Deutschland erleben Rassismus –
in der Schule, bei der Arbeit, in der Politik oder im Internet.

Wie wollen wir zusammen leben?
Wie können wir Rassismus abbauen?
Darum geht es im 4. Ausstellungs•raum.
Dieser Raum wurde extra für die Ausstellung gebaut.

Hier können Sie verschiedene Filme sehen.
Die Filme sind von Menschen, die selbst Rassismus erleben.
Und es gibt einen Platz, um miteinander zu sprechen.
Über die Ausstellung, über Rassismus und die Vorurteile,
die man vielleicht selbst hat.

 

Übersetzung in Leichte Sprache
Anja Dworski, Büro für Leichte Sprache – Lebenshilfe Sachsen e.V. www.leichte-sprache-sachsen.de

Bilder
Deutsches Hygiene-Museum Dresden